Der Zündzeitpunkt
 

Über dieses Thema haben andere schon Bücher geschrieben. Ich werde also auch hier nur auf das Wichtigste eingehen können.

Der Zündzeitpunkt ist im wesentlichen abhängig von der Motordrehzahl und von der Motorbelastung. Da beim 2CV die Motorbelastung nicht berücksichtigt wird (kostet Geld), werde ich darauf nicht weiter eingehen. Es genügt zu wissen, dass es so ist.

Wir erinnern uns an das Prinzip des Viertakters. Während des zweiten Arbeitstaktes bewegt sich der Kolben nach oben und verdichtet das Gemisch bis es schließlich von der Zündkerze entzündet wird und das brennende Gemisch den Kolben wieder nach unten drückt
( Beginn des 3. Takts).
Die Zündung muß genau im richtigen Augenblick erfolgen.
Animation

Warum ist der Zündzeitpunkt drehzahlabhängig ?

Wird das Gemisch entzündet, dann explodiert es nicht, wie oft irrtümlich angenommen, sondern es verbrennt. Deshalb dauert es auch einige Augenblicke bis das ganze Gemisch 'Feuer gefangen' hat und der maximale Verbrennungsdruck entsteht. Aus diesem Grund zündet man das Gemisch schon kurz bevor der Kolben zum oberen Totpunkt (OT) gelangt ist. So erreicht man, dass der max. Druck genau dann zur Verfügung steht, wenn der Kolben gerade eben den OT überschritten hat. Die Zeit vom entzünden bis zum max. Verbrennungsdruck ist annähernd konstant (das ist nicht ganz richtig aber für unsere Betrachtung ausreichend), d.h die Zeit ist drehzahlunabhängig. Bei höherer Drehzahl legt der Kolben aber in der gleichen Zeit eine größere Strecke zurück als bei niedriger Drehzahl. Deshalb muß mit steigender Drehzahl auch das Gemisch früher gezündet werden, damit der max. Verbrennungsdruck wieder im richtigen Moment anliegt. Man benötigt also eine drehzahlabhängige Verstellung des Zündzeitpunktes. Diese Arbeit übernimmt der Fliehkraftregler.

 

Wie funktioniert die Verstellung des Zündzeitpunktes?

Die Anpassung des Zündzeitpunktes übernimmt der Fliehkraftregler. Der Fliehkraftregler befindet sich hinter dem Unterbrechergehäuse und besteht aus zwei Gewichten mit Spannfedern und dem Nockenkörper.
Mit steigender Drehzahl steigt die Zentrifugalkraft, die auf die Gewichte wirkt und drückt diese nach außen. Dadurch verdreht sich die Nocke auf ihrer Führung und verstellt somit den Zündzeitpunkt in Richtung früh. Die maximale Frühzündung wird durch zwei Anschläge begrenzt.
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Leerlauf
Vollgas

 

Zündzeitpunkt zu früh oder zu spät:

Erfolgt die Zündung zu spät, dann verliert der Motor an Leistung und braucht Unmengen an Treibstoff. Mechanische Schäden sind aber nur bei hoffnungslos zu später Zündung möglich, da der Motor sich überhitzt und eher unwahrscheinlich.
E
rreicht das verbrennende Gemisch seinen max. Druck schon bevor der Kolben den oberen Totpunkt (OT) erreicht hat, d.h. die Zündung erfolgte zu früh, dann bekommt der Kolben gewaltig eins auf die Mütze. Er wird nach unten gedrückt, obwohl er eigentlich noch ein Stück nach oben müßte. Es entsteht ein enormer Druck im Brennraum. Dies verursacht eine starke mechanische Belastung für den Motor und führt in kürzester Zeit ( innerhalb von Sekunden) wegen starker Hitzeentwicklung der Zylinderwände und des Kolbens zu einem Kolbenklemmer und- oder zu Lagerschäden. Auf jeden Fall ist der Motor dann Schrott. Deshalb muß man bei Experimenten mit dem Zündzeitpunkt sehr vorsichtig sein.

 

 

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Stand: 7 Juli, 2001